Andreas Berkner

»Die Mitteldeutsche Straße der Braunkohle«

Ein Konzept für den Erhalt von Bergbau-Sachzeugen und bildungsorientierte Freizeitangebote

Ausgangssituation

Angesichts einer Braunkohlenförderung von 105,7 Mill. t, 20 aktiven Tagebauen mit Großgeräten in allen technischen Variationen, 27 betriebenen, zwischen 1880 und 1960 errichteten Brikettfabriken, acht großen öffentlichen Kraftwerken mit Inbetriebnahme zwischen 1915 und 1972 sowie »pro-duzierenden Technischen Museen« im Bereich der Karbochemie an den Standorten Böhlen und Espenhain war der Erhalt von BergbauSachzeugen in Mitteldeutschland bis 1989 kaum ein Thema. Förderstätten und Veredlungsbetriebe waren in den Teilrevieren des Westelbischen Förderraumes allgegenwärtig. Allerdings beschränkten sich die Erlebnisebenen zur Braunkohlenindustrie im wesentlichen auf Umweltbelastungen und Landschaftszerstörungen; Aussichtspunkte, Informationsmaterial oder öffentlich zugängliche Befahrungsangebote waren praktisch nicht verfügbar. Konzeptionelle Überlegungen zu Technischen Denkmalen beschränkten sich weit gehend auf das engagierte Wirken von Professor Wagenbreth, Freiberg. In einschlägigen Nachschlagewerken (z.B. Heydick u.a. 1981, Wirth 1990) spielte die Thematik keine oder nur eine Randrolle; eine Dokumentation der Wirtschaftsgeschichte, wie sie etwa für den Silbererzbergbau im Erzgebirge vorliegt, war kaum erkennbar.

In der 1990 massiv einsetzenden, maßgeblich durch die Auswirkungen der Wirtschafts- und Währungsunion mit einem Wegbrechen der Absatzmärkte sowie durch nunmehr offen hervortretende Akzeptanzprobleme beförderten Niedergangsphase des Braunkohlenbergbaues in Mitteldeutschland spielten Überlegungen zum Erhalt von Bergbau Sachzeugen kaum eine Rolle. Zwar entstanden erste Informationsangebote zu Tagebauen und Veredlungsstätten. Ansonsten entsprach es eher dem Zeitgeist der frühen 1990er Jahre, die Sanierung von »Mondlandschaften« oder die Schließung und den Abriss von »Dreckschleudern« zu forcieren. Folgerichtig kam es im Regelfall zum Totalverlust insbesondere von Tagebau Großgeräten und Fabrikgebäuden. Nur in einigen Fällen (z.B. Lippendorf, Deut zen) gelang eine Revitalisierung der entstandenen Industriebrachen, an vielen Stellen (z.B. Thräna, Regis, Großzössen) trat überwiegend ungenutztes Offenland an die Stelle der einstigen Produktionsstätten. Über Jahrzehnte vertraut gewordene Landmarken verschwanden in Sekunden von der Bildfläche.

Eine unbeeinflusste Fortentwicklung dieser Situation hätte in überschaubarer Zeit zu einer weitgehenden Tilgung der Bergbauspuren aus der Kulturlandschaft, die durch diesen Wirtschaftszweig über rund 150 Jahre im Positiven wie im Negativen geprägt wurde, zur Folge gehabt.

Mit der zunehmenden Vereinzelung von Bergbau Sachzeugen in Mitteldeutschland entstand vielerorts ein neues Problembewusstsein diesen gegen über in Richtung einer allgemeinen Rückbesinnung, gekoppelt mit der ab 1994 gesicherten Perspektive für den bei der MIBRAG mbH und der ROMONTA GmbH verbliebenen aktiven Bergbau. Dabei wurde den meisten Beteiligten deutlich, dass Lösungen nur ausnahmsweise in der Umwandlung etwa von Brikettfabriken in Museen liegen konnten; vielmehr waren innovative Nachnutzungen von Standorten oder Gebäuden gefragt, die nicht auf Dauer auf öffentliche Zuschüsse angewiesen sein würden. Allerdings erfolgte zwischen 1993 und 1995 im wesentlichen nur eine diffuse Debatte zum Thema. Zwar wurde der Gedanke einer »Braunkohlenstraße« durch den Verfasser etwa zeitgleich mit anderen regionalen Akteuren anlässlich des 49. Deutschen Geographentages bereits 1993 in Bochum thematisiert und in der Folgezeit, z.B. im Rahmen der 3. Regionalkonferenz Südraum Leipzig 1994 weiterentwickelt. Dennoch dauerte es bis zum Frühjahr 1996, um zu zielgerichteten länder- und interessenübergreifenden Abstimmungen zu kommen, die schließlich in die Gründung des Dachvereins »Mitteldeutsche Straße der Braunkohle« mündeten.

Der Dachverein

Ausgehend vom in Gang gekommenen Meinungsbildungsprozess führten im Jahresverlauf 1996 folgende maßgebliche Schritte zur Gründung und Etablierung des Dachvereins:

  • Am 17.04.1996 folgten rund 100 regionale Akteure einer Einladung zu einem Workshop nach Leipzig, in dessen Ergebnis Übereinstimmung dahingehend erreicht wurde, die Idee »Straße der Braunkohle« gemeinsam weiter zu verfolgen.
  • Mehrere ausgesprochen konstruktive Folgeveranstaltungen führten rasch zum länderübergreifenden Abgleich von Routenvorstellungen, zu einer »Sachzeugenliste« sowie zur Vereinbarung weiterer zielführender Arbeitsschritte.
  • Basierend auf einem Arbeitsgespräch am 08.06.1996 in der Brikettfabrik Zechau kam eine politische Willenserklärung der Regierungspräsidenten von Leipzig, Halle und Dessau sowie des Landrates des Landkreises Altenburger Land zugunsten der Projektidee zustande.
  • Das Stichwort »Straße der Braunkohle« fand Eingang in landes- und regionalpolitische Dokumente, unter anderem in den Landesentwicklungsplan Sachsen Anhalt, den Regionalplan Westsachsen und die Unterlagen zur 2. Regionalen Entwicklungskonferenz Halle/Leipzig.
  • Schließlich kam es am 10.09.1996 in Halle zur Gründung des Dachvereins und damit zur Schaffung einer Trägerstruktur, die sich im Zeitraum bis Mitte 1999 zudem auf Mittel der Gemeinschaftsinitiative RECHAR II der Europäischen Gemeinschaft stützen konnte.

Bis zur Jahresmitte 1997 erreichte der Dachverein eine Zahl von 50 Mitgliedern, die sich seither bei relativer Stabilität nur noch unwesentlich auf aktuell ca. 60 erhöhte. Das Mitgliederspektrum umfasst Gebietskörperschaften (Landkreise und Kommunen, darunter Leipzig und Halle), Wirtschafts-unternehmen (MIBRAG mbH, VEAG, ROMONTA GmbH u.a.), regional tätige Vereine (z.B. MUT Zeitz, Ökologische Station Borna Birkenhain, Geiseltalverein, Bitterfelder Bergleute e.V.) und mit dem Vereinsanliegen verbundene Privatpersonen. Die Vereinssatzung, die ausgehend vom Begriff »Dachverein« eine Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Ländern, Regionen und Akteuren zum Vorteil für alle Beteiligten »ohne Hineinregieren« in regionale Angelegenheiten zum Ziel hat, eröffnet auch Nichtmitgliedern Mitwirkungsmöglichkeiten, die allgemein angenommen werden. Die maßgeblichen Vereinsanliegen können wie folgt zusammengefasst werden:

  • Aufbau eines Leitsystems »Mitteldeutsche Straße der Braunkohle« auf der Grundlage des vorliegenden Erscheinungsbildes des Dachvereins,
  • Bereitstellung von Informationsangeboten für an der Thematik Interessierte (Publikationen, Karten, Internet, Präsenz auf Fachmessen),
  • themenbezogene Kontaktbörse für etablierte Tourismusvereine sowie Entwicklung und Vermittlung buchbarer Angebote.

In einer Landschaft von mittlerweile rund 120 touristischen Straßen in Deutschland, die sich überwiegend mit den angenehmen Seiten des Da seins (Wein, Bier, Edelsteine, Glas, Spielzeug u.a.) befassen, sind auf Industrie und Wirtschaftsgeschichte außerhalb der klassischen Urlaubsregionen gerichtete Bemühungen bislang eher selten. Die »Straße der Braunkohle« versteht sich, eingebettet in ein reiches kulturhistorisches Umfeld in Mitteldeutschland mit den Zentren der Reformation, Burgen, Bauhaus, Bach, Händel und Leipziger Messe deshalb in erster Linie als Bildungsangebot sowohl für Einheimische als auch für Gäste in der Region, um den in Mitteleuropa hinsichtlich seines Flächenumgriffs und seiner Veränderungstiefe beispiellosen Strukturwandel erlebbar zu machen - ein Anliegen, das sich weniger über die Auslastung von Hotelbetten definieren lässt und sich dennoch zunehmender Nachfrage erfreuen kann.

Das Konzept

Am Konzept der Straße der Braunkohle sind folgende Teilregionen im Mitteldeutschen Revier beteiligt:

  • der Raum Bitterfeld/Gräfenhainichen,
  • der Nordraum Leipzig mit Delitzsch im Zentrum,
  • der Südraum Leipzig zwischen der Stadtregion Leipzig und Borna,
  • das Altenburger Land,
  • das Zeitz/Weißenfelser Revier,
  • das Geiseltal mit dem benachbarten Bereich Röblingen/Amsdorf, sowie
  • der engere Hallenser Raum.

Überlegungen, darüber hinaus die Teilräume Aschersleben/Nachterstedt und Harbke/Wulfersdorf in die Initiative einzubeziehen oder gar ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Lausitzer Revier voranzutreiben, stießen insbesondere auf lage- und damit entfernungsbedingt kaum zu überwindende organisatorische Hindernisse, wobei informelle Formen der Zusammenarbeit durchaus gepflegt werden.

Das inhaltliche Konzept der Straße der Braunkohle wird durch die Stichworte Themen, Routen, Sachzeugen« bestimmt. Hinsichtlich der thematischen Bandbreite erfolgt eine vollständige Erfassung des mit dem Braunkohlenbergbau verbundenen Problemspektrums von den natürlichen Grundlagen über die Zeugnisse der Produktionsgeschichte bis zu den Auswirkungen und Begleiterscheinungen:

    Der Komplex Technik/Industriearchitektur schließt Tagebau-Großgeräte, Kraftwerke, Brikettfabriken und Bahnanlagen ein und damit vielfach landschaftsprägende Objekte.
    Zum Komplex Natur und Landschaft zählen vor allem geologische Aufschlüsse und Biotope als Ausdruck der Vielfalt der in den Bergbaufolgelandschaften entstandenen Lebensräume.

    Der Komplex Bildung integriert Informationsangebote in Museen sowie im Bereich von Lehrpfaden und Aussichtspunkten.

    Zum Komplex Siedlung zählen archäologische Ausgrabungen ebenso wie Bergarbeitersiedlungen, Gedenksteine und Umsiedlungsstandorte.
    Der Komplex Freizeit, Sport und Erholung vereinigt Wassersport und Campingmöglichkeiten, touristisch betriebene Kohlebahnen sowie Rad- und Wanderwege.
    Schließlich umfasst der Komplex Wasser neue Seenlandschaften, Stauanlagen und verlegte Flüsse als Ausdruck der bergbaubedingten wasserbaulichen Veränderungen.

Die Routen der Straße der Braunkohle, die sowohl für PKW als auch für Radfahrer geeignet sind, tragen der regional unterschiedlichen Verteilung und Erschließung von Bergbau Sachzeugen wie folgt Rechnung:

  • Die Hauptrouten gewährleisten großräumige, zügige Verbindungen zwischen beteiligten Regionen und Sachzeugen und folgen in der Regel Bundesstraßen.
  • Die Regionalrouten erschließen Ausschnitte der Bergbaulandschaften mit Sachzeugenhäufungen und folgen in der Regel Nebenstraßen.
  • Die Abstecher binden wichtige Sachzeugen, die etwas abseits von Haupt oder Regionalrouten liegen, in das Leitsystem ein.

Die aktuelle Zusammenstellung der Bergbau Sachzeugen umfasst ca. 200 Objekteinträge unterschiedlicher Größe und Bedeutung. Davon entfallen 28 % auf den zweifellos dominierenden Komplex Technik, 17 % auf Natur und Landschaft, jeweils 15 % auf Bildung und Erholung, 13 % auf Siedlung und 12 % auf Wasser. Das Sachzeugenspektrum gewährleistet ein didaktisch ausgewogenes, sowohl für einen Überblick zur Gesamtthematik als auch für fachspezifisch Interessierte ausreichendes Informationsangebot.

Erreichter Sachstand

Nach einer dreijährigen intensiven Tätigkeit des Dachvereins sind folgende maßgebliche Ergebnisse zu verzeichnen:

  • Der Ausbau des Leitsystems erfolgt schrittweise. Ausgehend vom inzwischen an zahlreichen Sachzeugen sichtbaren Logo des Dachvereins erfolgten insbesondere im Zeitz/ Weißenfelser Revier und im Geiseltal bereits touristische Wegweisungen im öffentlichen Verkehrsraum, die im Jahr 2000 im Südraum Leipzig im Zusammenwirken mit der LMBV fortgesetzt werden.
  • Mit den 1999 erschienen Publikationen »Straße der Braunkohle - Themen, Routen, Sachzeugen« und Übersichtskarte Standorte und Routen 1:100 000 stehen qualifizierte und zugleich effiziente Informationsangebote für Jedermann zur Verfügung.
  • Die seit 1997 veranstalteten, jeweils zu einem Leitthema durchgeführten wissenschaftlichen Herbsttagungen des Dachvereins fanden ebenso wie die bislang dazu erschienenen Protokollbände - 1998 - 22 Stationen, 1999 - Wasser und Landschaft, 2000 - Veredlungsstandorte und Halden in Fachkreisen eine gute Aufnahme.
  • Ein frühzeitig eingerichtetes Informationsangebot im Internet (www. braunkohlenstrasse.de) gewährleistet zugleich überregionale Verbreitung und hohe Aktualität. 1999 wurden im Mittel ca. 3.000 Zugriffe je Monat registriert. Querverweise auf andere Angebote erleichtern Recherchen zum Thema.
  • Der Dachverein beteiligte sich an einer Reihe von regionalen Initiativen, unter anderem beim Aufbau eines Rundwanderweges auf der Halde Trages, der Konzeption und Durchführung von Tagebauwanderungen sowie bei der Erarbeitung eines Regionalen Entwicklungs- und Handlungskonzeptes für den Südraum Leipzig. Zugleich werden Beratungsangebote offeriert.
  • An den Überlegungen zum Erhalt der Abraumförderbrücke Böhlen II im Tagebau Zwenkau beteiligte sich der Dachverein mit finanziellen Beiträgen an Studien zu technologischen, Gestaltungs- und Nutzungsaspekten sowie an einer zielgerichteten Öffentlichkeitsarbeit, so zum Beispiel im Jahr 1999 die Mitherausgabe der Broschüre »Visionen zur Abraumförderbrücke...«.
  • »Ausstellungsfahnen« zum Gesamtkonzept sowie zu herausragenden Bergbau Sachzeugen gewährleisten schnelle, flexible Präsentationsmöglichkeiten sowohl auf Fachmessen als auch in den beteiligten Regionen und Kommunen, wo sie sich einer wachsenden Nachfrage erfreuen.
    Schließlich hat die Verfügbarkeit von Informationsangeboten und erster buchbarer Angebote (zum Beispiel Glückauf-Tour Sachsen-Anhalt, MAI Regio Tours, Mitteldeutscher Umwelt und Technikpark Zeitz) dazu beigetragen, auf traditionelle Problemsichten begründete Vorbehalte bei den Tourismusverbänden abzubauen und Interesse zu wecken.

Beachtliche Besucherzahlen (zum Beispiel Informationszentrum Kraftwerk Lippendorf - 1999 >10.000 Besucher, Tag der Offenen Tür im Tagebau Schleenhain - 1999 8.000 Besucher, Kohlebahn - 1999 25.000 Fahrgäste) verdeutlichen das vorhandene Interesse an der Thematik und geben Anlass zur Hoffnung auf einen Ausbau. Das für die Lausitz empirisch auf rund eine Million Besucher pro Jahr eingeschätzte Potential, das entweder organisiert bzw. individuell Bergbau Sachzeugen erkundet, wird in Mitteldeutschland mindestens erreicht.

Das Leitthema der wissenschaftlichen Herbsttagung 1999 - »Tiefbauzeugen, Veredlungsstandorte, Halden - gestern, heute, morgen«

Aufbauend auf die Erfolge der vorangegangenen Fachtagungen des Dachvereins in Leipzig (1997) und in Altenburg (1998), die einen beachtlichen Interessentenkreis, ein positives Medienecho und die Herausgabe von nunmehr zwei Protokollbänden verzeichnen konnten, hat sich der Vorstand des Dachvereins nach umfassender Meinungsbildung dafür ent schieden, an der Schwelle zum Jahr 2000 Sachstände, Handlungsdefizite und Erfolge bei der Standortentwicklung mit den Schwerpunkten Tiefbauzeugen, Veredlungsstandorte und Halden in Mitteldeutschland aufzu greifen. Zahlreiche Fachdebatten der letzten Zeit haben deutlich gemacht, dass das bestehende Spannungsfeld zwischen erfolgreichen Entwicklungen wie bei der Brikettfabrik Neukirchen oder der Halde Trages und solchen, die in ihrem Ausgang noch nicht absehbar sind, wie bei den letzten verbliebenen Tiefbau Sachzeugen im Revier, einer qualifizierten öffentlichen Betrachtung bedarf.

Während die aktiven Veredlungsstandorte in den Bereichen Phoenix/ Mumsdorf, Deuben, Wählitz (jeweils MIBRAG mbH) sowie in Röblingen/Amsdorf (ROMONTA GmbH) als »industrielle Kerne« auf der Grundlage klassischer, in den letzten Jahren auf modernstes Niveau ertüchtigten Technologien für Kontinuität im Mittel deutschen Revier stehen und hinsichtlich ihrer Wertschöpfung und Arbeitsmarktwirkung kaum verzichtbar sind, sind die Perspektiven für stillgelegte Förder- und Veredlungsstätten weitaus schwieriger absehbar.

Einerseits verdeutlicht eine realistische Betrachtungsweise, dass es weder möglich noch sinnvoll sein kann, einen Bestand von mehreren Dutzend Schachtanlagen, Brikettfabriken und Kraftwerken im Revier komplett zu erhalten, ohne über belastbare Nachnutzungskonzepte zu verfügen. Andererseits wäre ein Totalverlust der bautechnisch imponierenden Zeugnisse einer über 100-jährigen Industriegeschichte fatal, weil er dem Mitteldeutschen Revier einen Teil seiner Identität nehmen würde.

Vor diesem Hintergrund vermitteln Erfolge wie in Neukirchen, bei der Maschinenhalle Braunsbedra oder der Brikettfabrik Herrmannschacht Hoffnung auch für den Erhalt der Förderschächte Paul II und Dölitz, so schwierig die Ausgangslagen sein mögen. Die aus einer Vielzahl von Bergbauhalden herausragenden »künstlichen Berge«, die im Raum Bitterfeld-Gräfenhainichen (Barbarahöhe), im Südraum Leipzig (Halde Trages) und im Geiseltal (Halde Klobikau) ihre Umgebung beträchtlich überragen, bilden schließlich Landmarken, Aussichtspunkte und Bergbau-Sachzeugen zugleich, die auf Dauer erhalten bleiben und im Brennpunkt ambitionierter Planungen und ehrgeiziger Entwicklungsabsichten stehen.

Die Durchführung der Fachtagung und die Herausgabe des Protokollbandes 1999 sind mit der Zuversicht verbunden, Möglichkeiten zum Meinungsaustausch zwischen regionalen Akteuren zu eröffnen und damit auch den einen oder anderen wichtigen Impuls für weitere Aktivitäten an einzelnen Standorten befördern zu können. Nach dem Leitthema »Wasser und Landschaft« (1998) und dem Aufgreifen der Thematik »Tiefbauzeugen, Veredlungsstandorte, Halden« (1999) richtet sich der konzeptionelle Blick bereits auf das Jahr 2000, in dem die vielfältigen Verzahnungen zwischen Bergbau und Siedlungsentwicklung in Mitteldeutschland in einer von der Archäologie über Bergarbeitersiedlungen und die schwierige Umsiedlungsproblematik bis zu neuen Perspektiven wie Uferpromenaden oder dem »Wohnen am Wasser« aufgegriffen werden sollen.

Industrietours

Können Sie sich vorstellen, als Reiseziel Mitteldeutschland zu nennen? Kaum würde diese Frage jemand mit einem begeisterten »Ja« beantworten. Jedoch gewinnt die Landschaft zwischen der Lutherstadt Wittenberg und Zeitz immer mehr an Bedeutung. Strukturwandel in der mitteldeutschen Industrielandschaft, Umwandlung von Braunkohlentagebauen in Bergbau folgelandschaften, aber auch der Umgang mit verschiedenen industriellen Hinterlassenschaften als »Kathedralen der Arbeit«, verbergen interessante Einblicke in die wechselhafte Geschichte der Industrialisierung Mitteldeutschlands.

Industrietours - Wir zeigen Ihnen alles - soll bedeuten, dass unsere Angebote die breite Palette dieser historischen Pfade durchpflückt und somit für den allgemein interessierten Touristen die Möglichkeit besteht, auch einmal hinter die Kulissen schauen zu dürfen. Ob Bayer AG (Aspirin) in Bitterfeld oder Tagebau Schleenhain, Sie erfahren Neues und Wissenswertes über Entwicklungen, Vorhaben und Zukunftsvisionen.

Industriekultur ist ein Begriff, der in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung und Interesse gewinnt. Besichtigungen von Werksanlagen, Konzerte in technischen Denkmälern, wie zum Beispiel in einer Brikettfabrik oder eine Ausstellung in alten historischen Industriegemäuern, dienen dazu, diesen Begriff umzusetzen.

Stellen Sie sich Ihr eigenes Programm mit unserem Bausteinsystem zusammen. Diese Bausteine sind nicht an regionale Grenzen gebunden, sondern dienen einzig und allein dazu, regionale Typisierungen vorzunehmen. Sollten Sie jedoch nur ein oder zwei Reiseziele besuchen wollen, so sind wir ebenfalls gern bereit, diese in Ihre persönliche Tourenplanung einzubeziehen. Auch Mehrtages-Touren würden wir organisieren. Überzeugen Sie sich mit ihrem Verein, ihrer Gruppe oder mit ihrer Familie, dass gerade die mitteldeutsche Industrielandschaft eine »kleine Reise« wert ist.

Brikett-Tour

Wer weiß schon, warum man seit Jahrhunderten Braunkohle fördert und was alles aus Braunkohle hergestellt wurde und wird? Das alles und viel mehr kann man im Bergbaumuseum Deuben erfahren, dem einzigen seiner Art in Mitteldeutschland.

Mit dem notwendigen Wissen ausgestattet, geht es nun auf Braunkohlensuche. Als erstes geht es zum Aussichtspunkt des Braunkohlentagebaues Profen-Süd, wo Braunkohle abgebaut wird. Durch umfangreiche Erläuterung versteht man den Förderprozess der Braunkohle ganz leicht.

Der Revierpark Profen, der gleich nebenan liegt, entstand, wie das Naherholungsgebiet »Mondsee«, durch die ehemaligen Tagebaue der Region. Der Revierpark zeigt in voller Schönheit, wie sich die Natur ohne das Zutun des Menschen ihren Lebensraum zurückerobert.

Durch den Menschen für den Menschen entstand der Mondsee, ein Stück geplantes Erlebnisareal nach der Kohle. Eine Frage, die sich einige stellen werden: Was passierte mit den Menschen, die hier vor dem Tagebau gelebt und gearbeitet haben? Am Beispiel des Gemeindeverbandes Großgrimma kann sich der Betrachter ein eigenes Bild von der Umsiedlung und dem damit in Verbindung stehenden Verlust der »Heimat« machen. Strukturprozesse, wie sie durch die Braunkohle seit vielen Jahren ablaufen sind hier hautnah zu spüren.

Den Endpunkt dieser Tour bildet die älteste erhaltene Brikettfabrik der Welt, die Brikettfabrik »Herrmannschacht« in Zeitz. Hier kann man nachvollziehen, wie Briketts in der ersten Industrialisierungsphase Mitteldeutschlands um 1890 hergestellt wurden, und wer möchte, kann sich einen Schmuckbrikett als Souvenir mit nach Hause nehmen.

Programmbausteine:

  • Bergbaumuseum Deuben
  • Aussichtspunkt des Tagebaues Profen-Süd
  • Freizeitpark »Mondsee« Pirkau
  • Revierpark Profen
  • Umsiedlung der Gemeinde Großgrimma mit Neuansiedlung am Südhang von Hohenmölsen
  • Brikettfabrik »Herrmannschacht« Zeitz
  • ehemalige Schwelerei Groitzschen
  • Ziegelei Pegau






Kohle - Koks und Kumpel

Mitteldeutschland ist als Industriestandort seit vielen Jahren bekannt. Wichtige landschaftsprägende Veränderungen wurden durch den Aufschluss von Braunkohlentagebauen durchgeführt. Wir wollen diese Veränderungen mit Ihnen zusammen in Augenschein nehmen.

Als Erstes geht es zu den Anfängen der Industrialisierung nach Zeitz. Hier steht die älteste erhaltene Brikettfabrik der Welt, die Brikettfabrik »Herrmannschacht«. Mechanische Prozesse, die vor 110 Jahren aus Rohbraunkohle Briketts herstellten, laufen vor Ihren Augen ab.

Wie die Braunkohle zu einem unabdingbaren wirtschaftlichen Faktor in den Prozessen der Industrialisierung geworden ist, wird spätestens beim Besuch am Aussichtspunkt des drei Kilometer langen Tagebaues Profen-Süd und dem neuen Förderbereich des Tagebaues Schleenhain verdeutlicht. Erleben Sie auf dichtesten Ballungsraum Spannungsbereiche der industriellen Wandlung. Viele kleine und große Ausblicke auf ehemalige Braunkohlenindustriestandorte und eines der modernsten Braunkohlenkraftwerke der Welt in Lippendorf runden das Bild ab.

Sie werden feststellen, dass ohne den heimischen Rohstoff Braunkohle sowie einer auf Jahrzehnte geplanten Sanierung keine neuen Erholungs- und Erlebnisbereiche geschaffen werden können.

Programmbausteine:

  • Brikettfabrik »Herrmannschacht« Zeitz
  • Aussichtspunkt des Tagebaues Profen-Süd
  • Aussichtspunkt des Tagebaues Zwenkau
  • Aussichtspunkt Tagebau Schleenhain
  • Kraftwerk Lippendorf
  • Archäologische Zeugnisse Breunsdorf
  • Heuersdorf - Ein Dorf will nicht weg!
  • Ziegelei Pegau
  • Cospudener See
BaggerTour

Wenn Sie schon immer einmal Tagebaugroßgeräte von ganz nahe sehen oder aber mit einem Schienenbus am Tagebaurand entlang fahren wollten, dann kommen Sie mit uns.

Vom Ausgangspunkt geht es zuerst zum Aussichtspunkt Tagebau Profen-Süd. Hier wird die Braunkohle für die Kraftwerke der MIBRAG mbH abgebaut. Die einzige Förderbrücke Mitteldeutschlands in der Nähe der Ortschaft Zwenkau ist der nächste Anlaufpunkt. Stehen lassen oder sprengen - Diskussionen sind hier erwünscht. Über die A 9 und die B 100 geht es in Richtung Gräfenhainichen, hier liegt der ehemalige Tagebau Golpa Nord. Seit 1996 besser unter dem Namen »FERROPOLIS - Stadt aus Eisen« bekannt. Waren die Bagger zuerst noch recht klein, so kann man hier auf engstem Raum fünf Tagebaugroßgeräte betrachten. Eine zusätzliche Schienenfahrzeugausstellung ermöglicht Einblicke in die Transporttechnik von Braunkohletagebauen. Nach diesen Erlebnissen in der Welt der Technik fahren wir zum Kraftwerk Vockerode. Hier wurde früher die Braunkohle zu Energie umgewandelt. Auch die riesige Kraftwerkshülle lässt heute noch die Dimensionen dieser Produktionsweise erahnen.

Kontrastreicher kann eine Landschaft nicht sein, denn vor den Toren Dessaus liegt der Wörlitzer Park, ein Gartenreich angelegt vor über 200 Jahren. Hier wird auch deutlich warum die Landschaftsplaner des Bauhauses Dessau von »Industriellem Gartenreich« sprechen. Eine Gondelfahrt oder der Gang über die Hängebrücke runden das Bild der landschaftlichen Kontraste an der Mittelelbe ab.

Programmbausteine:

  • Aussichtspunkt des Tagebaues Profen-Süd
  • Aussichtspunkt des Tagebaues Zwenkau
  • Tagebau Golpa Nord - Ferropolis
  • Besuch des ehemaligen Braunkohlenkraftwerkes Vockerode
  • Wörlitzer Park
  • Hundertwasserschule in Wittenberg
  • Kornhaus in Dessau (Bauhaus Stil)
  • Siedlung und Kraftwerk Zschornewitz
BernsteinSaga

Bitterfeld - ein Synonym für einen der am stärksten industriell geprägtesten ostdeutschen Orte in Mitteldeutschland, aber auch Wandlungspunkt einer strukturellen Montanlandschaft.

Bitterfeld ist aber nicht nur mit Chemie, Braunkohle oder auch Umweltverschmutzung gleichzusetzen, Bitterfeld hatte bis in die 1990er Jahre einen der begehrtesten Rohstoffe der Erde - Bernstein.

Der erste Kontakt mit dem fossilen Harz, dass vielen von einem Ostseeurlaub bekannt ist, findet im Kreismuseum Bitterfeld statt. Beeindruckt von der Vielfalt fahren wir mit dem Reisebus zu den Wächtern der Kulturlandschaft Goitzsche. Stählerne Skulpturen, die über das Wohl und den neuen Weg der Region wachen.

Der »Bernsteinsee«, einer von sieben Teilbereichen, weist auf den ehemaligen Bernsteinabbau (bis zu 49.000 Kg /Jahr) hin. Das imposante Flutungsbauwerk, der aufragende Pegelturm oder die Seebrücke - für jeden bietet sich etwas, diese Landschaft nach dem Bergbau zu erfahren.

Nach einem zünftigen Mittagessen in der Schachtbaude des Muldestausees noch ein Besuch der Spitzenklasse im einzigen Edelsteinmuseum für synthetische Edelsteine. Aluminiumoxyd heißt hier das Zauberwort, aus dem synthetische Rubine oder auch Spinelle gefertigt wurden.

Programmbausteine:

  • Flutungsbauwerk Goitzsche
  • Seebrücke mit Pegelturm
  • Aussichtsturm »Roter Turm« Pouch
  • Wanderung zu den Kunstprojekten der Kulturinsel
  • Wasserwerk Bitterfeld (Wasserkunst)
  • Kreismuseum Bitterfeld (Bernsteinausstellung)
  • Edelsteinmuseum Bitterfeld
  • Buchdorf Friedersdorf
Zuckerbrot & Peitsche

Bitterfeld - ein Synonym für einen der am stärksten industriell geprägtesten ostdeutschen Orte in Mitteldeutschland, aber auch Wandlungspunkt einer strukturellen Montanlandschaft.

Bitterfeld ist aber nicht nur mit Chemie, Braunkohle oder auch Umweltverschmutzung gleichzusetzen, Bitterfeld hatte bis in die 1990er Jahre einen der begehrtesten Rohstoffe der Erde - Bernstein.

Der erste Kontakt mit dem fossilen Harz, dass vielen von einem Ostseeurlaub bekannt ist, findet im Kreismuseum Bitterfeld statt. Beeindruckt von der Vielfalt fahren wir mit dem Reisebus zu den Wächtern der Kulturlandschaft Goitzsche. Stählerne Skulpturen, die über das Wohl und den neuen Weg der Region wachen.

Der »Bernsteinsee«, einer von sieben Teilbereichen, weist auf den ehemaligen Bernsteinabbau (bis zu 49.000 Kg /Jahr) hin. Das imposante Flutungsbauwerk, der aufragende Pegelturm oder die Seebrücke - für jeden bietet sich etwas, diese Landschaft nach dem Bergbau zu erfahren.

Nach einem zünftigen Mittagessen in der Schachtbaude des Muldestausees noch ein Besuch der Spitzenklasse im einzigen Edelsteinmuseum für synthetische Edelsteine. Aluminiumoxyd heißt hier das Zauberwort, aus dem synthetische Rubine oder auch Spinelle gefertigt wurden.

Programmbausteine:

  • Südzucker GmbH Zeitz - Betriebsbesichtigung
  • Sömmerda Stadtrundgang
    Zuckerfabrik Oldisleben - Älteste Zuckerfabrik der Welt
  • Bauernmuseum Sonnenalb
  • Panoramagemälde Bad Frankenhausen
  • Kyffhäuser
Kupfernagel

Eines der bedeutendsten montanhistorischen Bergbaugebiete ist der Mansfelder Kupferschieferbergbau. Seit über 800 Jahren hat er seine Spuren in der Landschaft zwischen Eisleben, Sangerhausen und Hettstedt hinterlassen. Seitdem der letzte Grubenhunt den Schacht verlassen hatte, bilden Umstrukturierungsprozesse das Bild der einstigen metallurgischen Ballungszentren.

Eisleben als kulturelles wie bergbauhistorisches Zentrum bildet den Ausgangspunkt der Fahrt. Der Michel als Symbol des Beginns des Bergbaues, Luther als Sinnbild neuer Reformen und die Stadtkirche bilden eine mondäne Einheit. Wimmelburg vor den Toren der Stadt Eisleben ist geprägt durch riesige Schlackehalden der umliegenden ehemaligen Hüttenkomplexe. Das Hüttenzentrum, heute Mansfeldmuseum, lädt zu einem Streifzug durch die Verhüttung des Erzes und die Herstellung von Kupfer und anderen Metallen ein. 800 Jahre Bergbau sind hier lebendig und spiegeln die Vielfalt des bergbaulichen Lebens wider.

Programmbausteine:

  • Stadtrundgang Eisleben (Geburts- und Sterbehaus Luthers, Nikolaikirche)
  • Wimmelburg
  • Röhrig Schacht Wettelrode
  • Hettstedt, MansfeldMuseum
  • Rundfahrt durch die Hettstedter Industrielandschaft und ihre Relikte
  • Mansfelder Bergwerksbahn
Chemie-Tour
Ausgangspunkt der Tagesfahrt bildet das Campus-Gelände der Fachhochschule Merseburg. Hier hat der Verein »Sachzeugen der chemischen Industrie« e.V. sein Domizil. Für jeden technisch interessierten Laien, aber auch für den qualifizierten Fachmann bietet sich hier die Gelegenheit, Aggregate der ehemaligen chemischen Industrie von Leuna und Buna zu bestaunen. Eine sachkundige Führung ermöglicht es, tiefere Einblicke in die Produktionsprozesse, die Anlagengröße und in die Produktpalette zu bekommen. Von der einstigen Chemie in Mitteldeutschland ist wenig übrig geblieben. Der neue Standort der Erdölraffinerie - Leuna 2000 - offeriert High tech vom Feinsten. Sozialverträgliche Unterkünfte mit einer architektonischen Begleitung im 20. Jahrhundert zeigt die Gartenstadt Leuna. Größer können Kontraste nicht sein. Die tot geglaubte Braunkohlenchemie lebt mit dem Standort Amsdorf weiter. ROMONTAN Wachs ist ein unentbehrlicher Rohstoff für viele Produkte. Bei einer Betriebsbesichtigung lernen Sie nicht nur den Abbau, sondern auch das Endprodukt kennen. Programmbausteine:

Region

  • Campus der Fachhochschule Merseburg (Führung im Verein »Sachzeugen der chemischen Industrie« und seine Ausstellungen)
  • Gartenstadt Leuna (Industrielle Wohnsiedlung)
  • neue Chemieanlagen am alten Standort - Leuna 2000
  • Braunkohlenextraktion in der ROMONTA GmbH Amsdorf
  • Besucherzentrum Buna

Region II

  • Chemiepark Bitterfeld (Bayer AG)
  • Industrie- und Filmmuseum Wolfen
  • Irrgarten Altjeßnitz
  • Buchdorf Friedersdorf
  • Flutungsbauwerk Goitzsche
  • Pegelturm mit Seebrücke Goitzsche
  • Edelsteinmuseum Bitterfeld
  • Steinsalzwerk Bernburg (vom Abbau bis zum Speisesalz)
  • Salz überall - ein Stadtrundgang durch Bernburg
  • Staßfurt - die Wiege des Kalibergbaues
  • Borlach Museum Bad Dürrenberg

Salz-Tour
Das Frühstücksei ohne Salz ist undenkbar. Salz als Grundnahrungsmittel zur Aufrechterhaltung des Lebens, das lernt man schon in der Schule. Doch wo liegt es, wie wird es gewonnen und auf welche wundersame Weise gelangt es auf den sonntäglichen Frühstückstisch? Diese Fragen können wir mit einer Befahrung des Steinsalzwerkes Bernburg mit Ihnen zusammen klären. Als Fachmann verlassen Sie mit einer Kostprobe das Werk. Ein Rundgang durch die historische Altstadt Bernburgs schließt sich an.

Programmbausteine:

Region I

  • Steinsalzwerk Bernburg (vom Abbau bis zum Speisesalz)
  • Salz überall - ein Stadtrundgang durch Bernburg
  • Staßfurt - die Wiege des Kalibergbaues

Region II

  • Technisches Halloren- und Salinemuseum Halle
  • Geiseltalmuseum
  • Gradierwerk,
    Bad Dürrenberg
  • Borlach-Museum, Bad Dürrenberg

Region III

  • Stadtmuseum Bad Kösen
  • Gradierwerk Bad Kösen
  • Gradierwerk Bad Sulza
  • Bauernhof Sonnenalb
Quellenverzeichnis

Literatur:

Berkner, A.: Der Braunkohlenbergbau in Westsachsen im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlicher Erneuerung, ökologischer Sanierung und Sozialverträglichkeit. In: 49. Deutscher Geographentag Bochum 1993, Band 1, Stuttgart 1995, S. 133...143

Berkner, A.: »Die Mitteldeutsche Straße der Braunkohle« - Ausgangssituation, Visionen, aktuelle Situation, In: Jahrbuch Bergbaufolgelandschaft 1997, Leipzig 1997, S. 155...159

Berkner, A.: Projekt Mitteldeutsche Braunkohlenstraße. In: Südraum - Journal, Heft 2 - Freizeit und Erholungslandschaft Südraum Leipzig, Leipzig, S. 23-31

Boshold, A.: Industrie Tourismus im Lausitzer Braunkohlenrevier. Perspektiven zum Strukturwandel einer ostdeutschen Industrieregion. Berlin 1999

Dachverein Mitteldeutsche Straße der Braunkohle (Hrsg): Straße der Braunkohle ² Themen, Routen, Sachzeugen. Leipzig 1999

Dachverein Mitteldeutsche Straße der Braunkohle (Hrsg): Straße der Braunkohle. 22 Stationen. Ein Erhaltungskonzept für Industriekultur. Leipzig 1998

Dachverein Mitteldeutsche Straße der Braunkohle (Hrsg): Straße der Braunkohle. Übersichtskarte Standorte und Routen 1 : 100 000. Leipzig 2000

Dachverein Mitteldeutsche Straße der Braunkohle (Hrsg): Wasser und Landschaft. Leipzig 1999

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Fotos:

Andreas Ohse

Chronik Riebecksche Montanwerke 1933

Industriekultur und
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in Nordrhein-Westfalen

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