Hattingen

Verein zur Erhaltung der Isenburg e.V.

Gründungsjahr: 1976 Mitgliederzahl: ca. 50

Von der Schülerarbeitsgemeinschaft »Buddel-AG« des Gymnasiums Waldstraße in Hattingen zum »Verein zur Erhaltung der Isenburg e.V.«

Die Isenburg, eigentlich »Burg Isenberg«, liegt ca. 5 km südwestlich von Hattingen auf dem Isenberg hoch über der Ruhr. Die Burg wurde 1193–1200 von Erzbischof Adolf von Köln mit seinem Bruder Arnold von Altena gebaut. Infolge der Auseinandersetzung zwischen dem Grafen Friedrich von Isenberg und dem Kölner Erzbischof Engelbert wurde die Burg 1225/26 zerstört, der Graf in Köln durch das Rad hingerichtet.

Ihren Namen hat die Burg von der Bauernschaft »Isanburion«, ein Hinweis auf Eisen. Tatsächlich konnte bei den Freilegungsarbeiten auf dem Isenberg ein mittelalterlicher Eisenverhüttungsbereich freigelegt werden.

Wie ist es zu diesen Freilegungsarbeiten gekommen?

In den 1960er Jahren machte der damalige Kreisheimatpfleger Dr. Heinrich Eversberg den Vorschlag, den Umfang und die innere Gliederung der völlig vom Erdboden verschwundenen Burganlage nachzuweisen und die »jüngere Generation« im Rahmen einer Schülerarbeitsgemeinschaft daran zu beteiligen. Mit Zustimmung der Schulbehörde, des Regierungspräsidenten Arnsberg und des Landeskonservators erfolgte 1966 die Einrichtung der »Schülerarbeitsgemeinschaft am Gymnasium Waldstraße« .

Seit 1970 hat die Schülerarbeitsgemeinschaft den Nachweis erbracht, dass von der Isenburg mehr als ein paar vereinzelte Mauerreste erhalten geblieben sind. 1976 wurde die Burganlage in die regionale Denkmalpflege aufgenommen. Damit konnten Landesmittel für die erforderlichen Sicherungsarbeiten beantragt werden. Als Koordinierungsstelle und Ansprechpartner wurde der »Verein zur Erhaltung der Isenburg« gegründet.

Die weiteren Arbeitsschwerpunkte und Aktivitäten des Vereins

Die Arbeiten der folgenden Jahre konzentrieren sich auf wenige Punkte. Die Entdeckung eines mittelalterlichen Masselofens wird neben den Sicherungsarbeiten am Bergfried zum Schwerpunkt der Forschungsarbeiten.

Der Masselofen, eine Weiterentwicklung des Rennfeuerofens, ist der endgültige Beweis für die namesgebende Besonderheit dieser Burganlage. Hier wurde im Mittelalter Eisen gewonnen.

Das Thema Eisenverhüttung wird behandelt in der Publikation:
Eversberg, Heinrich: Eisenverhüttung und Eisenverarbeitung in der Isenburg in Hattingen a.d. Ruhr zwischen 1194 und 1225, Ein Vorbericht. = Hattinger heimatkundliche Schriften 28. Hattingen 1982.

Heute ist der Verein auf mehr als 50 Mitglieder angewachsen. Auch wenn nicht alle aktiv sind, wird noch heute, wie vor 30 Jahren, jeden Samstagnachmittag ehrenamtlich im Burggelände gearbeitet, Pflegearbeiten durchgeführt und Besucherfragen beantwortet.

Im Haus Custodis entwickelt sich die Dauerausstellung zu einem kleinen Burgmuseum und erfreut sich regen Interesses der Burgbesucher. Sie wird zusätzlich von den Vereinsmitgliedern betreut und weiterentwickelt und ist jeden Sonntag, wie auch an den meisten Feiertagen geöffnet. Dann besteht auch die Möglichkeit, vom Buch bis zur Postkarte Publikationen über die Burg und die Ausstellungen zu erwerben.

1999 hat der Verein einen neuen, reich bebilderten Burgführer herausgeben, der den Burgbesucher ausführlich über die Geschichte und die noch sichtbaren Reste der Burg informiert.

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Initiativen und Vereine

Kontakt:
Jürgen Uphues
Am Isenberg 2
45529 Hattingen
Fon: 0 23 24-4 36 36
Internet: www.burg-isenberg.de